Um eine MS als klinisch eindeutig zu diagnostizieren, braucht es mehrere vorgegebene Hinweise auf die Krankheit, um sie von anderen Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) abzugrenzen. Im Laufe der Jahre nimmt mit zunehmenden Forschungserkenntnissen auch die Zahl der Hinweise zu, die es braucht, um die Diagnose "klinisch eindeutige MS" zu treffen. Siehe: Diagnosekriterien der Multiplen Sklerose (Wikipedia) und Diagnose der MS (PDF, traumauge.de). Kommen mehrere, aber nicht genug Faktoren zusammen, die auf MS hinweisen, dann wird keine "klinisch eindeutige MS" diagnostiziert, sondern nur eine "klinisch wahrscheinliche MS", bei noch weniger Hinweisen wird eine "klinisch mögliche oder fragliche MS" diagnostiziert.Die Multiple Sklerose (MS), auch als Encephalomyelitis disseminata (ED) bezeichnet, ist eine chronisch-entzündliche Entmarkungserkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), deren Ursache trotz großer Forschungsanstrengungen noch nicht geklärt ist. [...] Bei der Multiplen Sklerose entstehen in der weißen Substanz von Gehirn und Rückenmark verstreut vielfache (multiple) entzündliche Entmarkungsherde, die vermutlich durch den Angriff körpereigener Abwehrzellen auf die Myelinscheiden der Nervenzellfortsätze verursacht werden. Da die Entmarkungsherde im gesamten ZNS auftreten können, kann die Multiple Sklerose fast jedes neurologische Symptom verursachen. [...](Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Multiple_Sklerose)
Es kann deshalb auch vorkommen, dass jemand, der seit Jahren davon ausging, eindeutig eine MS zu haben, plötzlich nicht mehr als eindeutig MS-krank gilt, weil nicht mehr genügend Faktoren abgrenzend zu anderen ZNS-Erkrankungen auf MS hindeuten. Nichtsdestotrotz gilt er selbstverständlich weiterhin als ZNS-erkrankt. Die Frage ist dann aber erneut, um welche ZNS-Erkrankung genau es sich handelt und ob die bisherige Therapie tatsächlich richtig ist.
MS ist, nicht zuletzt, weil die Ursache nicht geklärt ist, bislang nicht heilbar. Allerdings kann in vielen Fällen, je nach MS-Variante, der Verlauf der Krankheit positiv beeinflusst und die Lebensqualität verbessert werden.
Geschichtlicher Rückblick:
[...] Bis jetzt glich die Diagnose auf Multiple Sklerose, die im Mediziner-Jargon kurz MS genannt wird, einer Verurteilung zu langem, unheilbarem Siechtum. [...](Quelle: Multiple Sklerose: Entdeckung im Rückenmark, spiegel.de, 30.05.1956)
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