Zwei Jahre später, ein anderer Arzt, eine andere Beurteilung: "Ich habe keine Zweifel, dass das MS ist. Weitere Untersuchungen und eine erneute Untersuchung des Liquor halte ich für unnötig. Ich schlage vielmehr vor, sofort mit der Therapie zu beginnen."
Dä! So schnell geht's hin oder her. Glaubt man's denn!
Ich hatte nun - zwei Jahre nachdem eine Ärztin einer Klinik geraten hatte, aus differenzialdiagnostischen Gründen, das Liquor nochmal auf einen bestimmten Stoff hin zu überprüfen und Schlaftests zu machen und was nicht noch alles und klar war, ich müsste dafür stationär in der Klinik aufgenommen werden, und zwar für eine im Voraus nicht abgrenzbare Dauer - da angerufen und nach einem Termin dafür gefragt.
Der Herr vom Casemanagement meinte jedoch, dass die Beurteilung ja schon was her sei, der Erkenntnisstand heute vielleicht ein anderer wäre und, dass man das besser noch mal neu beurteilen lassen sollte und wer überhaupt die Ärztin damals gewesen wäre, die kenne er nicht. Ich solle an der Anmeldung einen neuerlichen Arzttermin vereinbaren, meinte der Herr und gab mir die Durchwahl dafür.
Gerade hatte ich am Festnetztelefon die Nummer der Anmeldung gewählt, da klingelt mein Handy. Ich stoppe den Verbindungsaufbau beim einen und gehe an's andere Telefon. Der Herr vom Casemanagement ist am anderen Ende. Die Dame von der Anmeldung hätte ihn gerade zufällig angerufen und es wäre am nächsten Tag ein Termin frei geworden, den ich haben könnte.
Also, wenn das Schicksal nicht auf meinen Anruf gewartet hatte, weiß ich es nicht. Das mache mir erstmal einer nach: Kurz vor Feierabend anrufen und am nächsten Mittag bin ich von dem Arzttermin schon wieder auf dem Weg nach Hause und der Arzt schreibt am Bericht.
Dass ich mir allerdings täglich Spritzen (Copaxone) setzen soll, fand ich weniger toll. Am besten schon an Ort und Stelle die erste, bot man mir an. Ja klar, sonst noch was? Wie ist denn überhaupt die Wirkung und wie sind die Nebenwirkungen und ...
Außerdem solle ich Amantadin gegen meine Fatigue nehmen. Man sah offenbar eine gute Chance, dass die Kasse das zahlt, weil meine Beschwerden diesbezüglich so stark seien. - Wie man den Einsatz eines (angeblich) unwirksamen Medikaments mit besonders starken Beschwerden als dringend nötig begründen will, wird mir aber wohl ewig ein Rätsel bleiben.
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